Sonntag, 28. August 2011

Wetteifern um den libyschen Reichtum


Das Rennen um den enormen Öl-Reichtum gewinnt an Schwung. Staaten, die während der NATO-Luftangriffe zusammenarbeiten, kämpfen nun gegeneinander die Schlacht um lukrative Aufträge. Inzwischen wird befürchtet, dass das neue Regime in Libyen in die Korruption abgleiten werde.

Die Gaddafi-Familie wurde oft die Verwendung von Libyens Reichtum als ihr persönliches Taschengeld vorgeworfen. Nun gibt es Bedenken, dass die Freigabe der libyschen Vermögenswerte ohne wirksame Überwachung Tür und Tor zu neuen Korruption öffnen könnte.

Eine halbe Milliarde Dollar von Berlusconi, 1.500.000.000 USD von der UNO an eingefrorenen libyschen Vermögenswerten und noch einmal 300.000.000 Dollar aus der Türkei sollen dem radikal islamischen Übergangsrat die Zusammenarbeit schmackhaft machen.

"Die Regierungen haben ein starkes Interesse an der Erschließung neuer Kanäle und jeder will bei diesem Wettlauf dabeisein", sagt Lucca Galassi, ein Journalist von PeaceReporter.net. "Sarkozy hat Total und andere Unternehmen wie Alcatel, Ariva und sogar Eisenbahngesellschaften ins Rennen geschickt die dort tätig sind." Er hat 160.000.000 Euro in dieser Krieg investiert und bereits Verträge mit der CNT für $ 28.000.000.000 abgeschlossen. Italien hat nur Verträge für USD 1.500.000.000, weil es vielleicht nicht soviel getan hat. 

Italiens Außenminister hat bestritten, dass es ein Rennen mit Frankreich gibt zu den Ersten zu gehören die auf libyschen Boden Geschäfte starten aber die Italiener haben deutlich gemacht, ihre engen Handelsbeziehungen die sie unter dem Gaddafi-Regime genossen, aufrecht zu erhalten.

Auch die USA gehören wie immer, zu diesen Plünderern. US-Präsident Barack Obama hofft auf einen raschen Wiederaufbau  Libyens. Die USA wollen Libyen als "Freund und Partner" zur Seite stehen. Deutschland reiht sich auch ein. Außenminister Westerwelle kündigt an, dem Land mit Rat und Tat zur Seite stehen zu wollen. Weitere Politiker fordern Aufbauhilfe – Deutschland habe eine Bringschuld. Selbstverständlich nur wenn das Stück Kuchen gross genug ausfällt, was man sich in Berlin erhofft.

Über die "Mutter" aller Plünderungsnationen Grossbritannien, dass seit Jahrhunderten seinen gesamten Reichtum nur der Tatsache zu verdanken hat friedliche Völker überfallen zu haben, sie zu unterdrücken, zu massakrieren und zu bestehlen, braucht man wohl keine weiteren Worte zu verlieren. Sie stehen wieder einmal an vorderster Front um ihren "Blutlohn" einzufordern.

Sogar die Schweiz hält es jetzt für den richtigen Zeitpunkt gekommen und wagt ihren Anteil einzufordern. Eine schnelle Öffnung des schweizer Luftraums, einen Sperrung von Konten die nach Gaddafi rochen und schon reiht man sich ein in die lange Schlange derer die mit dem Leid der libyschen Zivilbevölkerung und der Zerstörung ihrer Heimat für sich proklamieren, die libysche "Sahne vom Kaffee" löffeln zu dürfen. Bundespräsidentin Calmy-Rey versprach schnell eine "wertvolle" Hilfe beim Wiederaufbau dessen an, was auch mit schweizer Beihilfe zerbombt wurde. Natürlich nur, wenn noch "Wertvolleres" auch zurückkommt.Calmy-Reys Hinweis, dies geschähe nur aus humanitären Gründen, ist absolut glaubhaft denn schweizer Unternehmer und alle anderen die daran mitverdienen wollen sind ja auch nur Menschen.

"Libyen ist heute ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten und jeder versucht zu plündern.Jeder der jetzt daherkommt und seine Hilfe zum Wiederaufbau anbietet hat es nur auf den Reichtum Libyens abgesehen.Letztendlich will nur jeder sein Stück vom Kuchen abhaben. Es ist eine Art von Plünderungen. Die westlichen Staaten versuchen diesen Krieg so gut wie sie können für sich zu nutzen", so Lucca Galassi.

"Heute ein Krieg ist für die westlichen Volkswirtschaften unverzichtbar. Sie zerstören um wieder aufzubauen", so Lucca Galassi. Für viele westliche Länder bedeutet Libyen nach dem Krieg nichts anderes als ein großes Geschäft. Es ging ihnen nie um Menschenrechte und bedrohte Zivilisten.Ihnen geht es nur darum, das ölreichste Land Afrikas auszuplündern, das libysche Volk sich selbst zu überlassen und es in Armut eines Tages zurückzulassen.

Libyen hatte eines der höchsten Pro-Kopf-Einkommen des afrikanischen Kontinents. Die Sozialversicherung der Einwohner umfasste die kostenlose medizinische Versorgung sowie Witwen-, Waisen- und Altersrenten. Allgemeine Schulpflicht bei kostenlosem Unterricht bestand für Sechs- bis Fünfzehnjährige. Diese Versorgung wird den Libyern zukünfig nicht mehr zuteil, die Milliarden dafür werden in die Kassen der Kriegsgewinnler abfliessen.

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