Dienstag, 23. August 2011

Libyen : Der Krieg der Medien

Offensichtlich ist man nicht in der Lage Gaddafi einfach nur totzusagen, wie man es bereits seit einigen Wochen versucht. Mal wird gemeldet er sei geflohen, mal schwer verwundet und mal verhandelt er über eine Ausreise. Seine durch die “Rebellen” gefangenen Söhne erfreuen sich offensichtlich der Freiheit und bester Gesundheit. Wie soll man sonst auch einen echten “Rebellen”, der offensichtlich noch immer die Unterstützung seiner Bevölkerung genießt, aus dem Land und Amt bekommen.
Propaganda in Reinkultur wird der Tage im Fernsehen geboten. Gestern noch wurde auf allen Sender vermeldet man habe Saif al Gaddafi gefangen genommen, jedoch fuhr dieser Abends mit einer Kollonne eine Triumphrunde.

Der Krieg in Libyen ist seit dem Beginn ein medialer Krieg, in dem vor keiner Lüge zurückgeschreckt wird. Im Gegensatz zu früher jedoch, wird nun erheblich schneller mit Propaganda und billigen Lügen geflutet. Massenvernichtungswaffen, Viagra und Massenvergewaltigung, Heckenschützen gegen Zivilisten, Giftgasangriffe und derer vieler Mehr wurden ausgepackt. Für Leser mit einem guten Gedächtnis eigentlich nur mal wieder ein Dejavu.

Wie Interessen vertreten werden, zeigte nicht nur der Fall Panama, wo im Zuge der Operation Just Cause im Dezember 1989 US-Truppen einmarschierten und die eigenen Interessen vertreten wollten. Bis zu 4000 Opfer hat es in dem Land gegeben, welches nicht über eine eigene Armee verfügt. Hier einige kurze Ausszüge aus Wikipedia, warum dieser Überfall stattfand.

    Durch den Panama-Kanal, der den Pazifik mit dem Atlantik verbindet, bildet die Region ein wichtiges strategisches Interessengebiet der USA. In den Kanalverträgen[1] von 1977 wurde die Rückgabe des Kanals auf 1999 festgelegt. Doch bereits die US-Regierungen unter Ronald Reagan und George Bush versuchten, dieses Abkommen außer Kraft zu setzen. Auch zeigte Panama zunehmend Tendenzen, sich dem US-amerikanischen Einfluss zu entziehen: die Genehmigung zum Betrieb der WHISC sollte nicht verlängert werden.
    [...]
    Im April 1988 beschloss Präsident Reagan eine Änderung seiner Politik gegenüber Noriega. Er erließ eine Verordnung, in der alle Konten und Geldtransfers der Regierung Panamas auf US-amerikanischen Banken gesperrt wurden.
    [...]
    Der Name Just Cause (dt. gerechter Anlass) war der erste Missionsname seit dem Koreakrieg, der gezielt unter PR-Aspekten gewählt wurde. Da die Invasion einen Verstoß gegen das Völkerrecht sowie die Souveränität des Staates Panama darstellte, bekam deren Darstellung in den nationalen und internationalen Medien einen hohen Stellenwert. Mit der Benennung sollte der Dienst an einer gerechten Sache betont werden, indem die kriminellen Aktivitäten Noriegas in den Vordergrund gerückt wurden. Die Verteidigung US-amerikanischer Interessen durch die Invasion wurde medial nicht thematisiert.
    [...]
    Die Benennung dieser Operation kann als Vorbild für weitere Missionsnamen in späteren US-geführten Kriegen gesehen werden wie z. B. Operation Promote Liberty oder Operation Enduring Freedom.[1]

Die USA waren nie zimperlich dabei die eigenen Interessen zu vertreten und ich denke auch nicht, dass man vorhat damit zu beginnen. Leider ist selbiges auch für andere Länder wie Frankreich zutreffend, nur versucht man dort etwas sensibler mit der Öffentlichkeit umzugehen.

Auch im Fall Libyen möchte man nun wie im Irak, Afghanistan und allen anderen Ländern von Interesse einen “Übergangs-Rat” zu installieren, der die Möglichkeit der hemmungslosen Plünderei bietet.
Menschenleben und Menschlichkeit überhaupt, haben keinen Platz mehr in dieser Welt, welche nur noch auf Wachstum und Machthunger beruht.

Wie oft die USA mittlerweile dabei ertappt wurden Kriege mit Lügen zu begründen um die eigenen Interessen zu waren, spielt offensichtlich keine Rolle. Niemand schert es. Resolutionen, Versprechen sind nichts weiter als Makulatur auf einer langen Blutspur. Enduring Freedom und derlei mehr klingen ja auch zu gut um Verbrechen zu sein, nicht wahr? Politiker würden doch niemals lügen!?! Geheimdienste sind nur dazu da um uns vor der permanenten Terrorgefahr zu schützen!?! Den gruseligsten Teil jedoch, nehmen mittlerweile die Medien ein, die Ihrer Pflicht der unabhängigen Berichterstattung seit langem nicht mehr nachkommen. Kann man den Menschen verübeln, dass sie nicht auf die Barrikaden gehen? Die wenigsten Menschen wissen doch wirklich was vor sich geht. Blindes Vertrauen in die “vierte Gewalt” der Demokratie, besorgt die Legitimation für all diese Verbrechen.

Ich möchte all die Chefredakteure und Verleger bitten sich bewusst zu werden, dass viele dieser Toten und Opfer auf Ihr Konto gehen. Diese Völkermorde und Verbrechen gegen die Menschlichkeit werden erst möglich, weil SIE nicht mehr Ihrer Verpflichtung nachkommen. In vielen Fällen wird blind geschluckt, was Reuters, die NYTimes oder andere Nachrichtenagenturen auf den Markt werfen. Lügen aus der Retorte.
Bitte, prüfen Sie Ihre Einstellung zum Journalismus und fragen Sie sich, was Sie als Bürger und Mensch erwarten würden.

Es ist nie zu spät und der Anfang ist die Hälfte vom Ganzen.

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